Wie ich dachte, ich werde seekrank – und dann zum Hausboot-Liebhaber wurde

Die Sorge vor dem Schaukeln

Ich gebe es zu: Bevor ich zum ersten Mal auf einem Hausboot übernachten sollte, hatte ich Bedenken. Würde es schwanken? Würde mir übel werden? Ich stellte mir vor, wie ich bei jeder kleinen Welle hin- und herschwanke, unfähig zu entspannen.

Doch was dann passierte, überraschte mich.

Die erste Nacht – eine ungewohnte, aber beruhigende Erfahrung

Beim Einsteigen auf das Hausboot war ich zunächst vorsichtig. Ich versuchte, mich an einem Geländer festzuhalten, um das vermeintliche Schaukeln abzufedern. Doch nach den ersten Minuten fiel mir auf: Es bewegte sich kaum. Zumindest nicht so, wie ich es erwartet hatte.

Beim ersten Abendessen an Deck beobachtete ich die Boote draußen in der Marina und bemerkte ein sanftes Wippen. Das war der Moment, in dem ich es spürte – eine leichte Bewegung, die aber nur dann auffällt, wenn man einen festen Punkt außerhalb des Bootes fixiert. Ich hielt kurz den Atem an. Wird mir schlecht?

Nein. Ich ließ den Blick durch die Marina schweifen und bemerkte, dass sich das Schaukeln nur bemerkbar macht, wenn man sich darauf konzentriert.

Der Aha-Moment: Alles bleibt stabil

Am nächsten Morgen wachte ich erfrischt auf. Kein Schwindelgefühl, keine Übelkeit. Beim Frühstück an Bord fiel mir auf: Während ich meinen Kaffee trank und in der Küche stand, hatte ich überhaupt kein Gefühl von Bewegung.

Ich begann, bewusster darauf zu achten: Beim Duschen? Keine Bewegung. Beim Kochen? Alles stabil. Beim Schlafen? Die wohl entspannteste Nacht seit Langem.

Selbst auf der Dachterrasse – mit Blick über die Marina – gab es kein unangenehmes Wanken. Das einzige Mal, wenn ich das sanfte Wiegen spürte, war, wenn ich über die Reling hinaus auf einen festen Punkt außerhalb der Marina schaute. Und genau das ist der Trick: Im Boot selbst nimmt man das Wasser nicht wahr.

Vom Skeptiker zum Hausboot-Liebhaber

Nach ein paar Tagen auf dem Hausboot hatte ich völlig vergessen, dass ich jemals Angst vor Seekrankheit hatte. Stattdessen hatte ich mich in die Ruhe und das Gefühl von Freiheit verliebt.

Das sanfte Plätschern des Wassers wurde zu meinem neuen Lieblingsgeräusch, und das Aufwachen mit Blick auf die Marina hatte etwas Magisches. Keine lauten Hotelflure, kein Stadtlärm – nur absolute Entspannung.

Mein Fazit: Keine Angst vor Seekrankheit auf dem Hausboot!

Wenn du – so wie ich damals – denkst, dass ein Hausboot nichts für dich ist, weil es zu sehr schwankt, dann gib dem Ganzen eine Chance. Die Bewegung ist minimal und nur spürbar, wenn du dich darauf fokussierst. An Bord selbst fühlt es sich genauso stabil an wie in einer Ferienwohnung – nur mit mehr Charme, mehr Natur und mehr Ruhe.

Heute kann ich mir keinen schöneren Ort für einen Urlaub vorstellen. Und wer weiß – vielleicht wirst auch du zum Hausboot-Liebhaber!